Baustelle Radverkehr kann passieren
02.07.24 Service

Leitfaden „Radverkehr an Baustellen“ veröffentlicht

Jährlich mehr als 4.000 Baustellen auf Frankfurts Straßen beeinträchtigen insbesondere den Fuß- und Radverkehr. Das Straßenverkehrsamt hat deshalb einen „Leitfaden Radverkehr an Baustellen“ erarbeitet und veröffentlicht, um den Fuß- und Radverkehr sicherer und flüssiger durch die Straßenbaustellen zu führen.

Mit dem Rad sicherer an Baustellen vorbei 

„Für Radfahrende ist es wichtig, dass der Radweg an einer Baustelle nicht einfach endet, sondern der Radverkehr sicher um die Baustelle herum geführt wird“, erklärt Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert.

Werden dem Rad- und Fußverkehr bei Neuplanungen in Relation zum Anteil am Gesamtverkehrsaufkommen mittlerweile mehr Flächen zugestanden, kommen gerade diese Verkehre an Baustellen häufig noch zu kurz.

Die Verkehrsflächen in Frankfurt sind in der Regel knapp bemessen. Müssen dann noch Straßenbaustellen organisiert werden, sind die Verantwortlichen bereits gefordert, den Arbeitsschutzanforderungen sowie den Anforderungen an die Absicherung der Baustellen gerecht zu werden und den Autoverkehr so gut wie möglich aufrechtzuerhalten. „In der heutigen Zeit ist es aber zwingend erforderlich, die Bedürfnisse des steigenden Fuß- und Radverkehrs zu berücksichtigen“, stellt der Radverkehrsbeauftragte Stefan Lüdecke fest.

Vor diesem Hintergrund hat das Straßenverkehrsamt den neuen Leitfaden „Radverkehr an Baustellen“ erarbeitet, der den Antragsteller:innen und Baufirmen als fundierte Hilfestellung bei der Erarbeitung der Verkehrszeichenpläne dienen soll, die für die Genehmigung einer Baustelle beim Straßenverkehrsamt einzureichen sind. Dabei sollen Sicherheit und Komfort für den Fuß- und Radverkehr in gleicher Weise berücksichtigt werden, wie das auch für den Autoverkehr gegeben ist. Letztendlich sollen diese Empfehlungen im Sinne der Mobilitätsswende das Radfahren und das Zufußgehen weiter fördern und die Verkehrssicherheit deutlich erhöhen, erklärt Lüdecke

In dem Leitfaden werden die aktuellen rechtlichen und technischen Regelwerke erläutert und Grundsätze zum Umgang mit Radverkehrsführungen im Baustellenbereich formuliert, die Mindestmaße und Empfehlungen beinhalten. Darüber hinaus wird klargestellt, wann Umleitungen für den Radverkehr auszuschildern sind und wie diese ausgestaltet sein sollen. Da es mittlerweile auch ein flächendeckendes Wegweisungsnetz für den Frankfurter Radverkehr gibt, sind bei Umleitungen auch diese Wegweiser zu berücksichtigen und ggf. anzupassen.

Ein umfangreiches Bündel an Musterplänen gibt den Planer:innen Hilfestellung, wie der Radverkehr an verschiedenen Baustellensituationen zu führen und abzusichern ist. 

 

Rad- und Fußweg durch Baustelle

„Radwege, die an Baustellen enden oder Verkehrszeichen wie „Radfahrer absteigen“ sollen der Vergangenheit angehören. Ziel ist es, alle Verkehrsteilnehmer:innen von jung bis alt sicher und komfortabel durch die Frankfurter Straßenbaustellen zu führen,“ so Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert.

Ein Leitfaden aus der Praxis für die Praxis!

Der Leitfaden dient nicht nur dazu, die Mitarbeiter:innen im Straßenverkehrsamt für dieses Thema zu sensibilisieren, sondern auch die Bauherr:innen und Planer:innen. Im Rahmen einer Schulung hat das Straßenverkehrsamt fast 30 Mitarbeiter:innen von mehr als 20 Planungsbüros und Verkehrsabsicherungsfirmen über die jetzt in Frankfurt geltenden Standards aufgeklärt.

Auch dem ADFC Frankfurt, der dem Straßenverkehrsamt regelmäßig verbesserungswürdige Baustellensituationen mitteilt, wurde der Leitfaden vorgestellt. Dort stieß die Handlungsanweisung auf große Zustimmung und wird als klarer Fortschritt bewertet.

 

Alle Interessierten können den Leitfaden „Radverkehr an Baustellen“ hier auf dem Radfahrportal herunterladen.
(PDF-Datei, ca. 3 MB)