Erweiterter Winterdienst auf Fahrradwegen
Auf fünf speziellen Touren stellt die FES seit Beginn der Winterdienstsaison 2021/22 sicher, dass Radfahren dort auch im Winter durchgängig möglich ist. Für Stadträtin Heilig und Stadtrat Majer bildet sicheres Radfahren ein Element für eine gelingende Verkehrswende.
Seit Beginn der Winterdienstsaison 2021/22 fährt die FES erstmals Sicherheitskontrollen auf Radwegen. In den Betriebstätten der Stadtreinigung wurden fünf spezielle Touren konzipiert, die sicherstellen, dass auf den Hauptstraßen und auf den Verbindungsstraßen zwischen den Stadtteilen auch im Winter durchgängig sicheres Radfahren möglich ist. Damit werden nun aber erstmals auch von der Fahrbahn getrennte Abschnitte und Radwege auf Gehwegen vorbehandelt, die als Teil wichtiger Wegebeziehungen gelten.
Die neuen Touren – zwischen 26 und 38 Kilometern lang, Gesamtumfang 153 Kilometer – werden ab 5 Uhr früh zeitgleich mit den Hauptverkehrsstraßen abgefahren, sobald winterliche Verhältnisse angekündigt sind. Dazu zählen alle Formen von Glätte, also wenn Feuchtigkeit in der Luft oder am Boden mit einer Temperatur von zwei Grad oder weniger zusammentreffen. Bei Bedarf werden die Radstrecken mit Sole, einem Gemisch aus Feuchtsalz und Wasser, gestreut. Innerhalb von zweieinhalb Stunden, also bis 7.30 Uhr, sind sie für den Radverkehr präpariert.
Umweltdezernentin Rosemarie Heilig und Christoph Rembow, Leiter Winterdienst. Copyright: FES
Schmales Foto Seitenkopf: Stefan Lüdecke, Dezernat Mobilität und Gesundheit
Die Stadt Frankfurt finanziert die Ausweitung des Winterdienstes auf Radwegen mit jährlich rund 200.000 Euro. Damit werden die Kosten für Personal und die Anschaffung fünf neuer, schmaler Streufahrzeuge gedeckt. Klimadezernentin und FES-Aufsichtsratsvorsitzende Rosemarie Heilig sagt: „Auch der kommunale Winterdienst unterstützt selbstverständlich die Verkehrswende in unserer Stadt. Ich freue mich, dass es gelungen ist, in diesem Winter den vielen Radfahrer*innen ein solches Angebot machen zu können. Der neue Service setzt einen weiteren Anreiz zum Umstieg aufs Rad und damit zur aktiven Senkung von Abgasen und Verkehrslärm in unserer Stadt.“
Mobilitätsdezernent Stefan Majer und FES-Geschäftsführer Dirk Remmert. Copyright: FES
Mobilitätsdezernent Stefan Majer ergänzt: „In den vergangenen Jahren sind viele Frankfurter*innen und auch viele Pendler*innen aufs Fahrrad umgestiegen und gerade im Winter wird immer mehr Rad gefahren. Diesen Effekt gilt es zu verstetigen. Sie sollen in unserer Stadt das ganze Jahr über auf sicheren Wegen unterwegs sein können. Dafür ist heute ein wichtiger erster Aufschlag gemacht, der hervorragend zu unseren anderen, bereits umgesetzten oder angestoßenen Maßnahmen passt.“
FES-Geschäftsführer Dirk Remmert, der die neuen Touren vorstellte, sagte: „In der Verkehrspolitik der Stadt Frankfurt zeichnet sich seit Jahren eine Bedeutungsverschiebung hin zu mehr nachhaltiger Mobilität mit Fahrrädern und E-Bikes ab. Das zeigen schon die zuletzt umgesetzten Neuaufteilungen im Verkehrsraum. Es ist für uns nur folgerichtig, dass wir unsere Dienstleistungen darauf ausrichten. Es freut mich, dass wir den Frankfurterinnen und Frankfurtern diesen Winter mit Hilfe unserer Partner im Umweltamt ein verbessertes Angebot machen können.“
Radwege sind als Teil des öffentlichen Verkehrsnetzes auch bisher vom FES-Winterdienst bearbeitet worden. Präventiv geschah das allerdings vor allem dort, wo sich Radwege mit den Hauptverkehrsstraßen die Fahrbahn teilen, denn dort wurden und werden sie von den großen Räum- und Streufahrzeugen mitversorgt, unter anderem in der Innenstadt. Auch besonders glätteanfällige Stellen wie Brücken oder besonders stark frequentierte Radwege wurden auch bisher schon gezielt angefahren und vorbehandelt.
Eine großflächige Nachbearbeitung des insgesamt circa 400 Kilometer langen, asphaltierten Radwegenetzes in Frankfurt gab und gibt es weiterhin bei sogenannten Volleinsätzen, also wenn etwa bei Schneefall die gesamte Stadtreinigung – circa 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – für den Winterdienst eingesetzt wird. Ein solcher Einsatz dauert in der Regel einen ganzen Tag, je nach Wetterlage auch länger. Dabei wird ebenfalls nach Wichtigkeit priorisiert.
Download der Pressemappe
Alle fünf Touren finden Sie auch mit groß dargestellter Kartenskizze und beschreibendem Text in diesem PDF-Dokument.
Die Touren im Überblick
Tour 1
Tour 1 umrundet Sachsenhausen – vom Theodor-Stern-Kay entlang der Stresemann- und der Kennedyallee bis zur Niederräder Landstraße. Südlich die Mörfelder Landstraße bis zur Oppenheimer Landstraße. Zudem beidseitig einen weiten Teil der Darmstädter Landstraße. Nördlich die Route entlang des Schaumainkai und des Sachsenhäuser Ufers bis zur Osthafenbrücke. Zurück dann auf der nördlichen Mainseite über die Sonnemannstraße.
Tour 2
Tour 2 verbindet die Stadtteile Bornheim, Nordend, Ostend, Fechenheim, Riederwald und Bergen-Enkheim: Die Kontrolle beginnt auf der Saalburgallee und führt über die Wittelbacher Allee und den Alleenring die Friedberger Landstraße hoch. Im Osten wird über den Ratsweg die Hanauer Landstraße angebunden, die bis zur Stadtgrenze abgefahren wird. Über die Vilbeler Landstraße werden schließlich Riederwald und Enkheim angebunden.
Tour 3
Tour 3 beginnt im Bahnhofsviertel und schließt zunächst das Gutleutviertel (über Gutleutstraße), das Gallus (über Mainzer Landstraße) und das Europaviertel (über Europaallee) an. Weiterhin wird über Hauptbahnhof und Messe der westliche Alleenring abgefahren: Friedrich-Ebert-Anlage, Senckenberganlage, Zeppelinallee. Entlang Miquel- und Hansaallee wird der Grüneburgpark und der Uni-Campus Westend umrundet. Über Reuterweg und Mainzer Landstraße wird der Kreis geschlossen.
Tour 4
Tour 4 stellt die Verbindung von Heddernheim zum Weißen Stein her. Der obere Teil der Eschersheimer Landstraße wird abgefahren, außerdem die Hügelstraße bis Ginnheim und nach Eckenheim (Jean-Monet-Straße und Elisabeth-Schwarzhaupt-Anlage). Im Dornbusch ist zudem der Marbachweg im Programm, und zwar bis Gießener Straße.
Tour 5
Tour 5 schließlich bedient den Westen, und da vor allem die Verbindungen von Höchst und Unterliederbach (Königsteiner Straße), die Höchster Farbenstraße bis kurz vor Sindlingen, die Leunastraße und Leunabrücke, Schwanheim dann die Schwanheimer Brücke mit allen Zufahrten, von der Nordseite dann durch Nied entlang Nieder Kirchweg, Mainzer Landstraße zurück nach Höchst. Den Abschluss bildet dann die Kurmainzer Straße bis kurz vor Sossenheim und zurück.